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Roland Hohberg

An die Kriegsbesessenen


An Bord der M/S "Wilhelm Gustloff" war der im April 1922 in Breslau geborene Bootsmannsmaat, Walter Opitz, der Verlobte meiner damals 23-jährigen Mutter.


Noch 5 Wochen bevor die Gustloff sank, Heiligabend 1944, war er in Schlesien auf Weihnachtsurlaub und konnte zum ersten und letzten Mal bei Liedern zur Heiligen Nacht stolz seinen grad geborenen Sohn in den Armen halten.


Vater und Sohn starben Wochen später fast zeitgleich, der eine auf einem mit Tausenden Flüchtlingen von sowjetischen Torpedos versenkten Passagierschiff, der andere auf dem sogenannten "Todesmarsch der Breslauer Mütter".


Die Flucht aus Schlesien musste schnell gehen. Der Kleine war nur notdürftig in einem Handkarren eingebettet.


Meine Mutter musste ihn bei 20 Grad unter Null und eisigem Wind unter einem Schneehügel bestatten, weil der Boden hart gefroren war.


Wer immer Kriege unterstützt, kann keinen Krieg erlebt haben.



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